Musik schafft emotionalen Zugang

Zwei Benefizveranstaltungen am Staatstheater Darmstadt im Juni 2014

Wir sprechen mit Lutz Ostheim-Dzerowycz, ehrenamtlicher Hospizbegleiter, anlässlich des Benefizkonzertes zugunsten des Malteser Hospizdienstes am 11. Juni 2014.

Der Malteser Hospizdienst macht ambulante Begleitung für den letzten Abschnitt im Leben eines Menschen, d.h. der Hospizbegleiter geht für eine bestimmte Zeit nach Hause zu dem Betroffenen und verbringt Zeit mit ihm – von 2 bis 20 Stunden die Woche, je nach Wunsch und Bedarf des einzelnen, so Lutz Ostheim-Dzerowycz. Achtzig Prozent aller betroffenen Menschen wünschen sich zu Hause sterben zu können, der Hospizbegleiter soll diesen Prozess so menschenwürdig wie möglich für den Betroffenen und dessen Angehörige gestalten: „Wir sind dafür da, mit den Menschen zu Hause einen würdigen Abschied vom Leben gemeinsam zu schaffen“.

Moderne Form gelebter Menschenliebe

Seit einem Jahr ist Ostheim-Dzerowycz für den Hospizdienst ehrenamtlich tätig, keine einfache Aufgabe: Man wird dafür ein halbes Jahr ausgebildet, es gibt streng festgelegt Regeln für den Begleiter und regelmäßig professionelle Supervision, in der das Erlebte, oft auch Bedrückende, reflektiert wird. Für Ostheim-Dzerowycz ist diese Arbeit nicht nur eine moderne Form gelebter Menschenliebe, sondern auch eine ideelle Bereicherung: Man lernt spannende Menschen und neue Sichtweisen auf das Leben kennen. Eigentlich ist es für ihn etwas Normales, das früher selbstverständlich zum Leben dazu gehörte, bevor man das Sterben und den Tod aus dem häuslichen Lebensalltag in Krankenhäuser verlegt und dort „klinisch abgewickelt“ hat. Nun gibt es eine Rückbesinnung auf ein humaneres Abschiednehmen, das wieder in vertrauter Umgebung im Familienumkreis stattfinden darf.

„Das Lied meines Lebens“

Neben dem Ertragen von Stille in stundenlangem nur „Dasein und Schweigen“, gibt es sehr anregende Unterhaltungen und aktives Zuhören mit den Betroffenen – dabei spielt die Musik eine wichtige Rolle. Musik schafft einen großen emotionalen Zugang, erklärt Ostheim-Dzerowycz. Man hört gemeinsam alte Platten und unterhält sich über vergangene Theater- und Konzertbesuche. Schließlich ist der „Tod“ auf der Bühne in Oper und Schauspiel eines der großen Themen. So hat er kürzlich einen Workshop für Hospizbegleiter mit dem Thema „Das Lied meines Lebens“ absolviert, sehr anregend, wie er begeistert erzählt. Umso schöner, wenn ein Liederabend als Benefizveranstaltung am Staatstheater Darmstadt zum Spenden für den Hospizdienst der Malteser anregen soll.

Logo der Malteser Der Verein finanziert sich ausschließlich über Spenden, neben den ehrenamtlichen Mitarbeitern werden von den Spenden der administrative Bereich (eine amtliche Vollzeitstelle), professionelle Koordination und Schulungen der Ehrenamtlichen finanziert.

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Benefizveranstaltung zugunsten des Malteser Hospizdienstes Darmstadt

Italienisches Liederbuch | Liederzyklus von Hugo Wolf

Margaret Rose Koenn, Sopran
David Pichlmaier, Bariton
Bartholomew Berzonsky, Klavier

11. Juni 2014 | 20 Uhr | Foyer Großes Haus

Benefiz-Liedernachmittag zugunsten der AIDS-Hilfe Darmstadt e. V.

Werke aus aller Welt

Aki Hashimoto (Japan)
Oleksandr Prytolyuk (Ukraine)
Diana Wolf (Deutschland)
Yoko Sunagawa und Michael Erhard, Klavier

14. Juni 2014 | 15.30 Uhr | Foyer Großes Haus

Logo der AIDS-Hilfe Darmstadt

Der Eintritt zu beiden Veranstaltungen ist frei, um Spenden wird gebeten.

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